HSL VOR ORT

In Betrieb - Einblick in die Stahlhalle

Bahn, Binnenschiff und Lkw sind von Haus aus große Transportmittel. Wie passen diese unter ein Dach, sodass ein wettergeschützter Umschlag ermöglicht wird ohne das hochwertige Stahlprodukte Frost oder Kondensation ausgesetzt sind? Haeger & Schmidt Logistics (HSL) hat mit seinem hochmodernen trimodalen Stahl-Hub eine richtungsweisende Lösung geschaffen. Wir zeigen die wichtigsten Stationen der neuen Anlage auf der Stahlinsel in Duisburg.

Hintergrund

HSL hat 12 Mio. Euro in einen neuen Stahl-Hub in Duisburg investiert, dass eine Bedarfslücke im Segment von hochwertigen Stahlprodukten schließt. Trimodal, komplett überdacht und beheizbar bietet es viel Platz, um die Rolle als nachhaltigen zukunftsfähigen Logistik-Hub für die Branche zu übernehmen. 

Der Beispielauftrag

1.500 t hochwertige, kaltgewalzte Stahlcoils – bestimmt für die Automobilindustrie – sollen in der neuen Logistikhalle getaktet über einen Zeitraum von zwei Wochen eintreffen und korrosionsgeschützt gelagert werden. Sobald die Sendung komplett ist, werden die Coils überdacht in das Fluss-See-Schiff H&S Fairness verladen. Der Umschlagspunkt von HSL übernimmt in diesem Fall die Rolle eines Hubs. Dort werden die zeitlich versetzt eintreffenden Teillieferungen gesammelt, gebündelt und gegebenenfalls seemäßig verpackt.

Anlieferung per Bahn

15.03.2022, ein Ganzzug nähert sich dem Gelände von HSL auf der Stahlinsel. Etwa 100 Meter vor der neuen Stahlhalle von HSL, leicht erkennbar durch die Unternehmensfarben blau und rot, teilt sich das Gleis. An dieser Stelle wird der Zug in zwei gleich große Einheiten gesplittet. 

Nun sind die Waggons bereit für die Einfahrt in die Stahlhalle. Über zwei Halbzuggleise mit je 210 m Länge gelangt der geteilte Zug direkt in die überdachte Stahlhalle. Die Coils befinden sich in Drehgestellflachwagen (Shimmns-Waggons) mit je fünf Lademulden und verschiebbaren Teleskophauben. Diese können jeweils so weit zusammengeschoben werden, dass die Ladefläche zum Be- und Entladen zu zwei Drittel freigelegt ist. 

Anlieferung per LkW

Ergänzend zu den Bahnverkehren treffen diverse Straßentransporte auf der Stahlinsel ein. Die Frachtführer fahren zunächst den Lkw-Vorhof an, wo ein Selbstabfertigungsschalter in verschiedenen Sprachen vorhanden ist. Dort hat der Fahrer die Möglichkeit, eine Pause einzulegen, bis sein Slot verfügbar ist. Ist es soweit, werden registrierte Fahrzeuge durch eine automatische Schranke direkt in die Halle geleitet. 

Umschlag und Lagerung in der neuen Stahllagerhalle

Waggons oder Lkw, deren Fracht direkt in der Halle umgeschlagen wird, werden über einen Laufkran mit einer Traglast von 40 t entladen. Besonders ist die materialschonende Coilzange, die ein sicheres Handling der hochwertigen Stahlprodukte garantiert. Die Einzelstücke werden per Kran mit einem einzigen Hub zu ihrem Lagerplatz verbracht. Der Kranführer setzt die Coils auf einem kunststoffbezogenen „Rollstopp“ ab. Mit Hilfe dieses Lagersystems werden die Produkte materialschonend in zwei Schichten bis zu ihrem Weitertransport gelagert. 

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Die Lagerflächen sind beheizt – mit einem innovativen ressourcenschonenden Verfahren per Bodenheizung. Bis zu 2.000 Coils haben in der 9.000 m² großen hochmodernen Stahllagerhalle Platz.

Zudem wird HSL in der neuen Stahlhalle Luft-/Wärmepumpen nutzen, die mit 100 Prozent grünem Strom betrieben werden. Weitere Schritte sind in Planung, um das Terminal auf der Stahlinsel mittelfristig CO2-neutral zu betreiben.

Die Coilfähre verbindet Neues mit Bestehendem

Nach zwei Wochen ist die Ladung für das Fluss-See-Schiff H&S Fairness komplett. Es ist Zeit, die vorkommissionierten Coils aus der neuen Halle in die Bestandshalle zu verbringen, die über einen überdachten Schiffsliegeplatz verfügt. Beide Hallen sind über eine Coilfähre miteinander verbunden. 

Die Lagersoftware zeigt dem Kranführer an, welche Coils für den aktuellen Schiffstransport bestimmt sind. Er pickt die Coils heraus und steuert ohne Zwischenlagerung die Coilfähre an, die für einen schonenden Transport speziell ausgepolstert ist. Mit ihr wird die Distanz von etwa sechs Metern zwischen den beiden Hallen im geschlossenen System überbrückt. 

Schiffstransport

Einen Hub ist die Fracht nun noch von der H&S Fairness entfernt. Sicher werden die Coils an Bord gekrant. Dort angekommen, sorgt das Schiffspersonal für die seefeste Lashung unter Deck bis sich die Luke schließt und das letzte Coil verladen ist, vergehen nur wenige Stunden.

Bei einer optimalen Taktung erreicht das Fluss-See-Schiff den Hafen Boston (UK) schon etwa 24 bis 36 Stunden später.

Alle Bildrechte liegen bei Haeger & Schmidt Logistics. Andere Bildquellen sind direkt im Bild vermerkt.


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