Der Bau des neuen Rheindükers ist ein Jahrhundertprojekt, das die sichere Abwasserentsorgung für die wachsende Kölner Bevölkerung langfristig gewährleistet. Im Mai dieses Jahres starteten die umfangreichen Tunnelbauarbeiten mit dem Rohrvortrieb unter dem Rhein zwischen den Stadtteilen Köln-Stammheim und Köln-Niehl. Die neuen, deutlich größeren Dükerrohre ermöglichen eine wesentlich höhere Durchflussmenge, die den gestiegenen Anforderungen einer modernen Metropole gerecht wird. Bis zu 6.000 Liter Abwasser pro Sekunde werden künftig sicher und effizient zum Großklärwerk in Köln-Stammheim geleitet. Die Arbeiten an den Baugruben und der Rohrvortrieb sollen voraussichtlich im Herbst 2026 abgeschlossen sein, die vollständige Inbetriebnahme des neuen Dükers durch die StEB Köln ist für das Jahr 2028 vorgesehen.

Die logistische Herausforderung, insgesamt 234 Vortriebsrohre der beeindruckenden Dimension DN3200 – mit einem Außendurchmesser von 4,00 m, einer Baulänge von 4,16 m und einem Einzelgewicht von jeweils 47 Tonnen – sicher zu transportieren, übernehmen wir gemeinsam mit unserer Division iCargoSolutions und unserem Partner Felbermayr Deutschland für unseren Kunden, die Berding Beton GmbH in Dormagen. Die Anlieferung der Rohre erfolgt nachts direkt ins Rohrlager an der Baustelle in Köln, wobei die Rohre parallel zur Lieferphase bereits verbaut werden.
Infobox: Tunnelbau mittels Rohrvortrieb – so funktioniert’s
Wurde der alte Rheindüker vor 95 Jahren noch oberirdisch gebaut und anschließend auf den Rheinboden abgesenkt, kommt heute modernste Tunnelbautechnik zum Einsatz: der sogenannte Rohrvortrieb. Ausgangspunkt der Tunnelbohrung ist ein Startschacht in unmittelbarer Nähe des Großklärwerks in Köln-Stammheim. Von dort aus gräbt sich die Vortriebsmaschine – ausgestattet mit einem vier Meter großen Bohrkopf – in einer Tiefe von etwa 15 bis 25 Metern unter der Rheinsohle hindurch bis zum Zielschacht in Köln-Niehl. Dabei werden die Dükerrohre nach und nach hinter der Maschine eingeschoben. Sobald der Zielschacht erreicht ist, wird die Bohrmaschine geborgen. Insgesamt entstehen auf diese Weise zwei parallel verlaufende Rohrstränge mit einem Abstand von jeweils fünf Metern. Der Zielschacht liegt in Köln-Niehl, am Standort des bestehenden Dükeroberhaupts. Dort laufen bereits heute sämtliche linksrheinischen Abwasserrohre zusammen, von wo aus das Abwasser künftig durch den neuen Rheindüker zum Großklärwerk Stammheim geleitet wird.
Bildquelle: Haeger & Schmidt Logistics
Quelle: steb-koeln.de/rheindueker