HSW LOGISTICS - SHORT SEA

Fluss-Seeschifffahrt bei Niedrigwasser

Unter normalen Umständen verkehren die flachgehenden Küstenmotorschiffe der HSW Logistics direkt zwischen Großbritannien oder Norwegen und dem Ruhrgebiet.  

Doch was passiert eigentlich bei extremen Niedrigwasserphasen wie dieses Jahr im Juli und August? 

Die besondere Stärke der Küstenmotorschiffe von HSW ist, dass mit der Flotte im Normalfall die gesamte Transportstrecke auf der Nord- und Ostsee sowie dem Rhein abgebildet werden kann. Während extremer Niedrigwasserphasen ist der Pegelstand auf dem Rhein allerdings auch für diese flachgängigen Schiffe nicht mehr ausreichend. Dank der vielfältigen Möglichkeiten innerhalb der HSL-Gruppe, hat der Fluss-See-Spezialist auch in dieser Situation passende Lösungen.  

HSW-Geschäftsführer Björn Zirotzki berichtet: „Zusammen mit der Division Inland Navigation können wir die Logistikketten auch bei dieser Extremwettersituation auf dem Wasser effektiv gestalten und unsere Linienverkehre aufrechterhalten. Dazu unterteilen wir den Transport in dieser Zeit in zwei Abschnitte.  Den Vorlauf zwischen Duisburg und den Seehäfen übernimmt unsere gruppeneigene Binnenschiffsflotte. Für den Hauptlauf wird die Ladung im Seehafen direkt vom Binnenschiff auf das Küstenmotorschiff geladen.“ 

Damit die Küstenmotorschiffe mit Kapazitäten von etwa 1600 bis 2500 t ausgelastet werden, braucht es im Vorlauf in der Regel zwei bis drei Binnenschiffe. Denn auch diese können aufgrund der Tiefgangsbeschränkungen nicht voll abgeladen werden und haben somit maximal nur etwa 900 t Auslastung. Die Flexibilität ist für Zirotzki das Wichtigste im Umgang mit solchen Situationen, was er mit einem Beispiel verdeutlicht: „Normalerweise verladen wir im Bedarfsfall zu 90 Prozent über den Hafen Rotterdam. Während einer solch extremen Niedrigwasserperiode ist dieser jedoch oftmals so stark ausgebucht, dass keine freien Ladefenster zur Verfügung stehen. Wir routen in einem solchen Fall unsere Verkehre auf Amsterdam um.“ 

HSW Logistics unterhält wöchentliche Kurzstrecken-Linienverkehre im Fluss-See-Bereich zu den Häfen Boston, Flixborough (Humber), Seaham in Großbritannien und Fredrikstad, Horten, Kristiansand, Sandnes, Straume Mo i Rana in Norwegen. 

Die Niedrigwasserlösung

Schritt 1

Am HSL-Terminal in Duisburg werden Stahlprodukte auf das HSL-eigene Binnenschiff „MS Schwelgern“ geladen. 
Bildquelle: Matthias Groß

Schritt 2

In Amsterdam erfolgt die direkte Umladung vom Binnenschiff „MS Schwelgern“ auf das Küstenmotorschiff „H&S Prudence“.  
Bildquelle: Kapitänin MS „Schwelgern“ Svenja Bade

Schritt 3

Zirka 24 Stunden später wird „H&S Prudence“ im Seehafen Bosten gelöscht.
Bildquelle: Kapitän H&S Prudence, Igor Filchakov




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