Wenn das Engineering-Unternehmen Rockfin einen Kompressor entwickelt, kann dieser schnell über 100 t auf die Waage bringen. Das Kollo, das Haeger & Schmidt Logistics (HSL) für den einjährigen Testlauf vom polnischen Rockfin-Werk in Zukowo bei Danzig zu dem Maschinenbauer MAN Energy Solutions SE nach Oberhausen transportieren sollte, wog 106,5 t. Das komplexe Projekt umfasste vier Transportabschnitte, davon verliefen zwei auf der Wasserstraße. „Die Grundpfeiler für die erfolgreiche und termingerechte Umsetzung sind eine ausgefeilte und flexible Transportplanung und zuverlässige Partner, wie der Schwergutspezialist Best Logistics, an dem HSL zu 40 Prozent beteiligt ist. Dieser übernahm den Transport ab Werk in Polen bis zum MAN Anleger in Oberhausen“, erklärt Fabian Bartels von der HSL-Division Projects. Besonders freut ihn, dass die veranschlagte Laufzeit von 14 Tagen trotz vieler Schnittstellen eingehalten wurde und das Schwergut-Kollo pünktlich am 02.12.2020 ausgeliefert werden konnte.
Die vier Transportabschnitte des Projekts
1. Zukowo – Danzig – Im Rockfin-Werk in Zukowo wurde der Kompressor auf einen Tieflader (4 + 14 Achsen) mit hydraulischem Achsausgleich verladen und im genehmigungspflichtigen Nachttransport 20 km nach Danzig befördert. Eigentlich wurde anfangs ein direkter LKW-Schwertransport bis Stettin angestrebt, doch die Genehmigung dafür wurde nicht erteilt. HSL/Best Logistics planten um und schoben den folgenden Transportabschnitt dazwischen.
2. Danzig – Stettin: Im Hafen Danzig wurde ein Schwimmkran gemietet, der das Kolli von dem Tieflader in das gecharterte Küstenmotorschiff Saturn hob. Das Foto zeigt die Vorbereitung des Hubs mit dem Schwimmkran in Danzig.
3. Stettin – Oberhausen: Um eine Zwischenlagerung an Land zu vermeiden, legten sich das Küstenmotorschiff Saturn und das Binnenschiff Pati Seite an Seite. Der Umschlag fand mit einem stationären Kran direkt statt. Es folgte ein sieben Tage dauernder Transport, unter anderem über Oder, Mittellandkanal, Dortmund-Ems-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal, Rhein und Rhein-Herne-Kanal, bis zum MAN-eigenen Anleger in Oberhausen.
4. Innerhalb von Oberhausen: Am MAN-eigenen Anleger in Oberhausen erfolgte die Entladung mit zwei mobilen Kränen. Mit einem LKW-Nachttransport wurde der Kompressor die letzten Kilometer bis zu dem Werk MAN Energy Solutions SE gebracht, wo mit dem Kompressor nun für ein Jahr Testläufe durchgeführt werden.